Projekt: „Cooperation Competence Center“ (CCC) (2005 – 2007)
In dem Projekt “Cooperation Competence Center” (CCC) – einer Projektpartnerschaft zwischen dem Deutschen Gründerinnen Forum e.V. sowie inorm, Institut für Regionalmarketing GmbH – stand der Aufbau und das Management von Kooperationen als Wachstumsstrategie für Unternehmerinnen im Focus.
Ziel des Projektes war es, Unternehmerinnen in der Existenzsicherungs- und Wachstumsphase für das Thema der Kooperation zu sensibilisieren und systematisch an das Management von Kooperationen heranzuführen.
Fundiert aufbereitetes Wissen soll die Findung des eigenen Kooperationsweges – von der Anbahnung, über die Entwicklung bis hin zum Management – ganzheitlich unterstützen. Wichtig bei der Erreichung der Projektziele waren sowohl die Vermittlung theoretischen Wissens als auch der Bezug zur Praxis gleichermaßen zu berücksichtigen.
Nachfolgend werden wichtige Meilensteine des Projektes dargestellt:
Die tragenden Säulen der Projektarbeit waren die Erstellung und Pflege eines Wissens- und Community-Portals im Internet sowie verschiedene Transfer- und Qualifizierungsmaßnahmen: Das Internet-Portal bietet Informationen rund um das Thema Kooperation, der Veröffentlichung von Veranstaltungs- und Seminarterminen, zwei Datenbanken – Expertinnen/Experten-Datenbank und Best-Practice-Beispiele – sowie vielfältige Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten.
In 2006 wurden zwei ExpertInnen-Workshops veranstaltet. Dies untermauert den Praxisbezug des Projektes. Der Austausch und die Meinungen von Kooperations-ExpertInnen wurden aufgenommen und bei der Entwicklung der Projekt-Aufgaben (Portal, Workshops, Typologie etc.) berücksichtigt.
Skizzierung der Inhalte/ Schwerpunkte der ExpertInnen-Workshops:
1. ExpertInnen-Workshop
Am 01. August 2006 wurde in Frankfurt am Main der erste „Cooperation Competence Center“ –Expertinnen/Experten-Workshop veranstaltet. In dessen Rahmen fand ein reger Austausch mit Kooperations-Expertinnen/Experten rund um das Thema Kooperation statt: Neben der Projektskizzierung des „Cooperation Competence Center“ wurden verschiedene Typologiebegriffe/-auffassungen vorgestellt und vor dem Projekthintergrund diskutiert. Darüber hinaus wurden die geplanten Best-Practice- sowie Expertinnen/Experten-Datenbanken konzeptionell skizziert und in der Runde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Für beide Datenbanken wurden wichtige Aspekte herausgearbeitet, die in die Realisierung mit eingeflossen sind. Im Rahmen der Expertinnen/Experten-Runde konnte auch ein gemeinsamer Kooperationsbegriff für das Projekt verabschiedet werden.
2. ExpertInnen-Workshop:
Der zweite Expertinnen/Experten-Workshop hat am 29. November 2006 in den Räumlichkeiten der WeiberWirtschaft eG in Berlin stattgefunden. Dieser war, ebenso wie der erste Workshop, von großem Engagement und lebhafter Beteiligung der teilnehmenden Kooperations-Expertinnen/Experten geprägt.
Neben der Projektskizzierung des „Cooperation Competence Center“ wurden interessante Kooperations-Beispiele aus der Praxis sowie der aktuelle Stand der Projekt-Typologie vorgestellt und in der Expertinnen/Experten-Runde reflektiert. Darüber hinaus wurde das virtuelle Wissens- und Community-Portal präsentiert, das sich zum damaligen Zeitpunkt noch im Aufbau befand.
In einer Diskussionsrunde zum Thema „Tools – Was braucht es aus Expertinnen/Experten-Sicht um Unternehmerinnen für das Kooperationsmanagement fit zu machen?“ wurden neben der Mischung aus „Werkzeugen“ und „Empfehlungen“ eine Unterscheidung zwischen professioneller und personeller Ebene getroffen und mit Beispielen ergänzt sowie das Thema auch aus dem Blickwinkel von Gründungsberatungen beleuchtet.
AnwenderInnenbeirat:
Flankierend zur laufenden Projektarbeit sorgte ein so genannter AnwenderInnenbereit für die praxisgerechte Ausgestaltung des Projektes. Der Beirat fungierte als Meinungs-, Rat- und Impulsgeber, „Wissenslieferant“ sowie als „Praxis-Testpersonen“ für die CCC-Portal-Anwendungen. Die Meinung des AnwenderInnenbeirats wurde zu wichtigen Projektmeilensteinen (z.B. Portalaufbau, Newsletter, Glossar-Funktion und der Frage nach unternehmerischem Wachstum) eingeholt. Die über den Beirat gewonnenen Erkenntnisse wurden in die laufende Projektarbeit integriert. Dabei liegt – nach wie vor – ein besonderer Focus auf der Integration der Erkenntnisse in das Kernstück des CCC, das CCC-Internet-Portal.
Zur Erzielung der notwendigen „Kooperations-Fitness“ wurden in 2007 vom CCC-Projektteam zahlreiche Kooperationsworkshops durchgeführt. In diesen 1-Tages-Workshops hat das „Cooperation Competence Center“-Projektteam besonders mit Unternehmerinnen, die sich zwischen dem dritten und fünften Geschäftsjahr befinden, Strategien und handlungsorientierte Vorgehensmodelle für deren Kooperationsvorhaben erarbeitet und diese systematisch an das Management von Kooperationen herangeführt. Darüber hinaus standen die Veranstaltungen allen Interessierten offen, um sich über das Thema Kooperation näher zu informieren.
Es wurden insgesamt 6 verschiedene Kooperationsthemen angeboten:
Workshop 1 (Startveranstaltung): „Kooperationsanbahnung“
Inhalte: Die Start-/Basisveranstaltung „Kooperationsanbahnung“ hatte es sich zum Ziel gemacht, dem hohen Informationsbedarf der Teilnehmerinnen/Teilnehmer zum komplexen Thema gerecht zu werden. Dabei wurden die Möglichkeiten und Chancen – auch Erfolgsbeispiele – der verschiedenen Typologien dargestellt und auf eine mögliche Umsetzung im Teilnehmerinnenkreis überprüft.
In Eigenanalysen wurden die Einstellungen und Voraussetzungen zur Kooperationsfähigkeit festgestellt und hinterfragt, dabei im zweiten Schritt ein Kooperationsprofil (Was ich biete…) und ein Partnerprofil (Was ich suche…) erstellt, um die Basis für einen gemeinsamen und erfolgreichen Weg zu legen.
Workshop 2: „Kooperationsentwicklung“
Inhalte: Unternehmerinnen, die bereits Kooperationspartnerinnen/-partner gefunden hatten, konnten bei diesem Workshop die gemeinsamen Vorhaben hinterfragen und vertiefen. Die Veranstaltung stand aber auch allen anderen Interessierten offen. Der Schwerpunkt lag bei der Aufbau- und Ablauforganisation von Kooperationen. Darüber hinaus gab der Workshop Aufschluß über den möglichen Rahmen und die Gründungsmodalitäten von tragfähigen Partnerschaften.
Workshop 3: „Netzwerk(Kooperations-)Kompetenz“
Inhalte: Kooperationsfähigkeiten bilden eine wichtige Voraussetzung für prozeßbezogene Abstimmungen zwischen Partner/innen, und sie dienen dazu, Probleme und Störungen zu bewältigen bzw. solche gedanklich vorwegzunehmen, um sie zu vermeiden. Kooperationsfähigkeit ist also die Fähigkeit, aktiv und passiv in einer Weise zusammenarbeiten zu können, die über die üblichen Marktaustauschbeziehungen hinausgehen. Kooperationsfähigkeit ist eine Schlüsselqualifikation und wird als strategischer Erfolgsfaktor gesehen. Kooperationskompetenz subsumiert Fähigkeiten, welche die Zusammenarbeit erleichtern. Mit diesen Punkten und Aussagen beschäftigten sich die TeilnehmerInnen in diesem Workshop.
Workshop 4: „Wissensmanagement“
Folgende Inhalte standen auf dem Programm: Zwischenbetriebliche Zusammenarbeit ist ein komplexer Prozess, der sich nicht nur auf verschiedene Personen und Abteilungen, sondern auch auf verschiedene Betriebe verteilt. Dies gefährdet die Transparenz verfügbarer Informationen, und auch das gewonnene und erarbeitete Wissen steht nicht „von alleine“ überall zur Verfügung. Erst der bewusste Umgang mit diesen Ressourcen ermöglicht deren zielgerichteten Einsatz, um den wirtschaftlichen Erfolg der Kooperation zu sichern bzw. zu verbessern.
Workshop 5: „Kooperationsmarketing“
Inhalte: Das Kooperationsmarketing stellte besondere Anforderungen: verschiedene Beteiligte waren zu integrieren und es wurden zwei Zielsetzungen verfolgt: die Vorbereitung von Maßnahmen am Markt, die neue Kunden und damit Auftragspotential erschließen, und der Aufbau einer „Kooperations-Identität“. Außen- und Innenmarketing mussten dabei „Hand-in-Hand“ gehen. Grundlage der Marketingstrategie bildeten die Ergebnisse, Einsichten und Erkenntnisse aus den Analysen der beteiligten Betriebe und deren Leistungsbereiche sowie aus der Analyse der Rahmenbedingungen des Marktes und des Wettbewerbs. Wir vermittelten: Die Marketingstrategie kann nur erfolgreich sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, Planungen realistisch und Entscheidungen realisierbar sind.
Workshop 6: „Implementierung von Informations-/Kommunikations-Technologien in der Kooperation“
Inhalte: Mit den neuen Medien sind zahlreiche neue Anforderungen und Möglichkeiten in den Unternehmensalltag eingezogen. Unsere TeilnehmerInnen erfuhren wie Sie mit Hilfe neuer Kommunikations- und Informationstechnologien wertvolle Zeit und Kosten sparen. Geschäfte im Internet gehören heute bereits für viele Branchen zum Alltag – nicht nur ebay hat Hochkonjunktur. Auch die Kommunikation innerhalb einer Kooperation, z.B. der Austausch über Projektinformationen, kann einfach und bequem über das Internet erfolgen, z.B. über einen Kooperationsserver.