Projekt: „Qualitätsstandards für zielgruppenspezifische Beratungen“ (2005-2007)
Frauen gründen anders als Männer, junge Menschen anders als ältere und Arbeitslose anders als High Tech-Gründer. Die Anforderungen an Institutionen der Gründungsberatung sind daher breit gefächert und setzen spezifisches Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen im Umgang mit den verschiedenen Zielgruppen voraus. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Gründerinnen Forum (DGF) e. V. erstmals im Rahmen eines zweijährigen EQUAL-Projektes Qualitätsstandards und ein Zertifikat für zielgruppenorientierte Beratungsinstitutionen entwickelt.
Frauen gründen anders als Männer, junge Menschen anders als ältere und Arbeitslose anders als High Tech-Gründer. Die Anforderungen an Institutionen der Gründungsberatung sind daher breit gefächert und setzen spezifisches Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen im Umgang mit den verschiedenen Zielgruppen voraus. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Gründerinnen Forum (DGF) e. V. erstmals im Rahmen eines zweijährigen EQUAL-Projektes Qualitätsstandards und ein Zertifikat für zielgruppenorientierte Beratungsinstitutionen entwickelt.
Das Projekt wurde im Rahmen der nationalen Entwicklungspartnerschaft AWoPE (Activating Women’s Potential for Entrepreneurship) durchgeführt und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert sowie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kofinanziert.
„Das Qualitätsmodell schafft ein Alleinstellungsmerkmal durch den Nachweis von verlässlicher Organisationskompetenz einerseits sowie gender- und zielgruppenspezifischer Beratungskompetenz andererseits“, erläuterte Dr. Birgit Buschmann, Vorstand und Projektkoordinatorin des DGF, anlässlich der Abschlussveranstaltung des Projekts „Qualitätsstandards für zielgruppenspezifische Beratungen“ am 9. November 2007 in Stuttgart.
Transparenz, Verlässlichkeit, Leistungssicherheit und -effektivität bietet das DGF-Qualitätszertifikat den Gründern und Gründerinnen, den Beratungsinstitutionen selbst aber auch den öffentlichen Fördermittelgebern. Durch die Zertifizierung nach den DGF-Qualitätsmindeststandards kann sich eine Beratungsinstitution am Markt der Gründungsberatung besser positionieren und profilieren, Kunden und Kundinnen leichter auf sich aufmerksam machen und von ihren Leistungen überzeugen sowie ihre Effektivität und Effizienz gegenüber Fördergebern leichter legitimieren.
Das Qualitätsmodell für die gender- und zielgruppenspezifische Gründungsberatung setzt dabei an den sechs zentralen Bereichen Leitbild, Führung, Mitarbeiter, Schlüsselprozesse, Evaluation / kontinuierliche Verbesserung und Kundenkommunikation an und umfasst insgesamt 28 Qualitätsstandards.
Die Standards und das Prüfverfahren wurden in einem mehrstufigen Prozess von September 2006 bis Juli 2007 mit Hilfe eines Expert/innen-Ausschusses erarbeitet. In dem eigens für das Projekt gegründeten Ausschuss, dem neben Experten aus Beratungseinrichtungen auch Vertreter/innen von Verbänden und Qualitäts-Expert/innen (zum Beispiel RKW, DGQ, Art Set), Gender-Expert/innen und politische Akteure aus Bundesministerien und der Bundesagentur für Arbeit, ehrenamtlich angehörten, konnte entsprechend Sachverstand eingebunden und gleichzeitig eine hohe Akzeptanzbasis für das Qualitätsmodell geschaffen werden. Ziel des Ausschusses war zudem eine dialogorientierte Entwicklung eines gemeinsamen Qualitätsverständnisses und eine Konsensbildung. Ein Experten-Delphi mit mehr als 100 namhaften Experten und Expertinnen, durchgeführt vom Institut der Wirtschaft Thüringens, begleitete die Arbeit des Ausschusses.
Im Sommer 2007 konnte dann das entwickelte Qualitätsmodell in einem Pilotverfahren mit vier Beratungsinstitutionen getestet werden; Beteiligt waren dabei Gründerinnen-Consult, Hannover, Exzet, Stuttgart, IQ Consult, Berlin und die Ego Piloten, Sachsen-Anhalt. „Das Audit hat uns bereits umgesetzte Qualitätsstandards bewusst gemacht und an einem Ort gebündelt“, zieht Cornelia Klaus, Leiterin von Gründerinnen-Consult Hannover, ihr Fazit aus der Teilnahme. „Wir fühlen uns bestätigt in unseren Beratungs- und Arbeitsabläufen. Wir haben eine Qualitätsbeauftragte eingeführt und gehen zukünftig noch besser auf die Zielgruppen ein.“ Cornelia Klaus sieht in der DGF-Initiative einen guten Ansatz und ist der Meinung, dass die erarbeiteten Kriterien gerade bei der Fördermittelvergabe stärker einbezogen werden sollten.
Das DGF zertifiziert nicht selbst, sondern hat mit der Certqua GmbH einen kompetenten und renommierten Zertifizierungspartner gewonnen. Nach einem erfolgreich durchlaufenen Auditprozess wird von Certqua zusammen mit dem DGF ein Gemeinschaftszertifikat verliehen.
Ab 2008 können interessierte Organisationen und Institutionen der Gründungsberatung das DGF-Certqua-Gemeinschaftszertifikat regulär erwerben. Zur Vorbereitung und Begleitung werden außerdem Qualifizierungsmodule und Beratung durch das DGF und Partnerorganisationen angeboten.